Kapitel: Die Entdeckung.
Mal einen Schritt nach hinten machen, durch den Dunst und Nebel gucken. Hindurch,
durch das eigene, angenehm gewöhnliche, einfache Betrachten der Dinge. Eben, die ganze, oft verborgene, Vielfalt beobachten. Mal von oben alles angucken, oder von ganz unten. Die Vielfalt der Ansichten, schärft die Sinne
und die Wahrnehmung. Der Vorhof zum Himmel, kann die Hölle sein.
So wie Nikolaus Kopernikus und Galileo Galilei es, bereits im Mittelalter, getan hatten. Sie waren die ersten Astronomen, die unser Weltbild
über unseren Kosmos, unserem Sein auf der Erde, infolge aufmerksamer Beobachtung nachhaltig veränderten. Mal einen Blick aufs Kleine oder ganz Große werfen, etwas wagen, was noch keiner gewagt hatte, das hatten sie getan.
Das müssen sehr mutige Männer gewesen sein, dachte sich Jonas. Im Mittelalter zu behaupten, dass nicht die
Erde, sondern die Sonne, der Mittelpunkt der damaligen Welt ist, grenzte an Gotteslästerung.
Kapitel: Haben oder Sein? Thessas Party.
Das Leben nutzen die Menschen, für gewöhnlich, um möglichst viel anzuhäufen und ums es dann zu verteidigen, um daran zu kleben, wie eine Honigbiene, mit auffälligen und charakteristische Bewegungsmustern.
Dieser Bienentanz der Honigsuche, das Erarbeitete darf nicht losgelassen werden, weil der gefundene Nektar, der an den dicken, verklebten Beinen hängt, den Fortbestand des gesamtem Volkes, zumindest einer Art davon, sichert.
Die Menschen aber, die nicht mehr vom Haben, sondern vom Sein bestimmt werden, kommen zu sich selbst. Sie entfalten eine innere Aktivität. Das grenzenlose Vergnügen steht im merkwürdigen Gegensatz zu dem Ideal der disziplinierter Arbeit. Schön drückt es der Bandname von Iron Butterfly aus - Der eiserne Schmetterling - Leicht und schwer zugleich und doch fliegen wollen. Geht das?
Kapitel: Das Ei des Kolumbus.
Was Jonas nicht wissen konnte war, dass er seinen kosmischen Doppelgänger
in sich aufgesogen hatte. Wie bei einer Zwillingsschwangerschaft, bei der nur ein Teil überlebt. Oft bildet sich dann ein Muttermal als Fötenabdruck des ungeborenen Zwillings.
Gleichzeitig, in einem parallelen Universum, hinter einem anderen kosmischen
Vorhang, öffneten zwei Polizeibeamte eine Zelle, in der sich ein Junge befinden sollte. Über deren Köpfe hinweg, entfloh dabei eine fette, schwarze Fliege. Raus dem kleinen Betongefängnis, hinein in die Freiheit.
Die verdutzen Gesichter der beiden Beamten stellten sich eine der größten
Fragen der Menschheit.
Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Und, verdammt noch mal, wo ist der Junge
geblieben? Dabei starrten sie der befreiten Fliege hilflos hinterher.
Kapitel: Gut oder Böse?
»Hallo Du, ich heiße Thessa, Thessa Linke. Folge nicht den bösen Verlockungen.
Du wirst uns und mir dann nicht helfen können.«
Als Jonas die zierliche Stimme vernahm, war er sofort verliebt.
Liebe ist etwas, auf das man keinen Einfluss hat, sondern etwas, das einen
findet. Ohne Grund, ohne Kommentar und ohne, dass man sich dagegen wehren kann. Vielleicht ist es mit der Liebe so, wie mit schöner Musik. Man kann sie nicht erklären, sie trifft einen wortlos, mitten ins Herz. Alles was
man dazu braucht ist, dafür offen zu sein.
Selbst Albert Einstein löste sich dafür von seiner Physik. Er spielte seinem
zweiten, jüngeren und an Schizophrenie erkrankten Sohn, Eduard Einstein, in der Nervenheilanstalt, anstatt mit ihm zu reden, lieber ein Geigenstück vor.
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